Historie des Spielwarenfachgeschäfts Otto Benedix

Es war einmal...

In der großen Kreisstadt Dippoldiswalde firmiert in vierter Generation das Spielwarenfachgeschäft Otto Benedix.

Friedrich Ernst Benedix erwarb 1853 das Wohn- und Geschäftshaus in der Herrengasse 10. Es ist noch heute der Firmensitz.

Hier meldete Ferdinand Otto Benedix, der gelernte Sattler- und Riemermeister, im Jahre 1884 sein Gewerbe an. Er produzierte und reparierte Riemen, Kumte, Pferdegeschirre und andere Lederwaren für seine regionale Kundschaft. Sein Name prägte das Geschäft. Noch heute kommen Kunden in das Geschäft und sprechen Jens Tennert, den Geschäftsinhaber, mit "Herr Benedix" an.

 

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Otto Benedix wurde 1901 zum "Obermeister der Riemer- und Sattlerinnung" berufen. Das Geschäft entwickelte sich gut. Die Herstellung und Reparatur der Geschirre und Kumte, der Riemen und der Lederartikel waren eine solide Existenzgrundlage bis zum ersten Weltkrieg.

Danach gewann der Einzelhandel mit nicht selbst gefertigten Produkten an Bedeutung. Inhaber Otto Benedix, mittlerweile Ehren-Obermeister, verstarb 1927. Seine Ehefrau Hedwig Ernestine Benedix führte den Laden weiter, baute den Handel noch mehr aus, betrieb aber auch die Sattlerei reduziert weiter. Nach dem Tod der Mutter 1944 musste Erna Benedix, die jüngere Benedix-Tochter das Geschäft übernehmen und allein führen.

Neffe Wolfgang Tennert, Sohn ihrer Schwester Margarete, 15-jährig, 1942 als Flackhelfer einberufen und 1944 eingezogen, kam 1945 heim. Er begann eine Lehre als Drogist und Kaufmann. Schon während der Lehrzeit unterstützte er seine Tante im Laden, fungierte als Einkäufer. 1949 trat er offiziell ins Geschäft ein. Zum Sortiment gehörten nun auch Galanterie- und Spielwaren. Ein Foto aus den 60er Jahren. Zu diesem Zeitpunkt führte Wolfgang Tennert das Geschäft. Der Fußweg diente schon damals als zusätzliche Repräsentationsfläche.

 

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1958 erfolgte der Generationswechsel im Hause Benedix. Wolfgang Tennert unterschrieb einen Kommissionshändlervertrag und konnte das alteingesessene Familiengeschäft übernehmen. Der junge Kaufmann baute als erstes den Laden um, setzte neue Schaufenster ein und erweiterte die Verkaufsfläche auf 30 qm. Bis zu 5 Verkäuferinnen bedienten in dem gut funktionierenden Geschäft die Kundschaft.

Junior Jens Tennert sah seine berufliche Perspektive nicht im DDR-Einzelhandel, denn der wurde immer schwieriger. Deshalb entschied er sich für eine Facharbeiterausbildung in der Datenverarbeitung. Über diese Schiene kam er nach der Wende doch zum Handel, denn er verkaufte für einen Büromittelanbieter Computer. Hier sammelte Jens Tennert erste Händlererfahrungen.

Ab 1992 stand er hinter dem Verkaufstisch bei "Otto Benedix", dem Geschäft seiner Eltern. Parallel absolvierte er eine Lehre zum Einzelhandelskaufmann. Ein berufsbegleitendes Studium zum Handelsfachwirt schloss sich an.

Theoretisch und praktisch gut gerüstet, erhielt er am 01. Januar 1999 die Ladenschlüssel vom Vater, der ihn bis zu seinem Tode 2008 noch tatkräftig unterstützte.

Um die Qualität des Verkaufs, sowohl der Spiel- als auch der Lederwaren zu erhöhen, lagerte Jens Tennert im Herbst 2001 die Lederwaren aus und eröffnete eine Filiale auf der Schuhgasse die er bis zum 30.05.2015 betrieb.

In der Konzentration auf ein allumfassendes Spielwarensortiment sieht der Inhaber gute Voraussetzungen, die Zukunft des traditionsreichen Familienbetriebes "Otto Benedix" erfolgreich fortzusetzen! In diesem Zusammenhang wurde für die werte Kundschaft im April 2018 der Onlineshop freigeschaltet und dient nun als "Schaufenster" für zu Hause und als weiterer zeitgemäßer Vertriebsweg.

Otto Benedix heute

Hier eine Aufnahme des Ladens aus 2019 mit Inhaber Hr. Tennert.

Ladengeschäft Otto Benedix 2019

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